Markus Gisler wird Ehrenpräsident

 

118. GV des Urner Fischereivereins / 108 Personen, darunter zehn Gäste, anwesend.

 

Nach zehn Jahren Präsidialzeit wurde Markus Gisler mit Standing- Ovation verabschiedet. Als Nachfolger wurde Peter Vorwerk aus Bürglen gewählt. 

«Für mich war es ein spezielles Jahr, da ich nach zehn Jahren das Zepter in neue Hände weitergeben darf, was mich sehr zufrieden und glücklich macht» sagte Präsident Markus Gisler einleitend. Zur 118. Ordentlichen Generalversammlung des Urner Fischereivereins sind 98 Mitglieder und zehn Gäste ins Hotel Höfli in Altdorf gekommen. Einen besonderen Gruss richtete der Präsident an Regierungsrätin Barbara Bär und Lorenz Jaun, Leiter Abteilung Gewässerschutz. «Einer meiner Höhepunkte des letzten Jahres war der Jungfischerkurs, an dem insgesamt 102 Mädchen und Knaben erfolgreich teilgenommen hatten», sagte der Präsident in seinem Jahresrückblick. Dies beweist, dass der Urner Fischereiverein keine Angst um seine Zukunft haben muss.

Mit einigen spektakulären Bildern und Kurzfilmen liess der Präsident das vergangene Vereinsjahr Revue passieren. Dabei zeigte er die verschiedensten Aktivitäten auf, so etwa der Neu- und Jungfischerkurs, die Bachputzetä, die zwei Arbeitstage in der Fischzuchtanlage in Silenen, der Filetierkurs und Fliegenfischerkurs, sowie das tolle Erlebnis beim Trüschenfischen mit dem Verein und auch mit auswärtigen Gruppen.

 

Mitgliederzahl steigt stetig

«In den letzten zehn Jahren wurden mehrmals Werbeaktionen für Neumitglieder organisiert und diese waren sehr erfolgreich», sagte Gisler rückblickend. Die Mitgliederzahl stieg in dieser Zeit von 390 auf 625 Personen, darunter sind 100 Jungmitglieder. Besonders freute sich der Präsident, dass der Fischereiverein auf sehr grosses Interesse bei den jungen Mädchen und Burschen stösst, welche dieses faszinierende Hobby erlernen wollen. Ein besonderes Erlebnis war für die knapp 50 Jung- und Neufischer, welche den Theorietag in Erstfeld absolviert hatten, dass sie nun Gelegenheit hatten, das Erlernte am Arnisee zu erproben.

Die von Kassier Andi Gisler präsentierte Rechnung schloss mit einem satten Gewinn von 11'657 Franken ab, dies bei Einnahmen von 54'534 Franken. Ein wesentlicher Grund für das gute Ergebnis sind höhere Mitglieder- und Gönnerbeiträge. Der Jahresbeitrag bleibt unverändert bei 30 Franken für Mitglieder und 15 Franken für Jungmitglieder.

 

 

Lionel Bapst neu im Vorstand

Nach zehn Jahren hat Präsident Markus Gisler seinen Rücktritt eingereicht. Als Nachfolger wurde einstimmig Peter Vorwerk aus Bürglen gewählt. Die bisherigen Mitglieder Simon Gisler (Aktuar), Andi Gisler (Kassier), René Fedier und Raphael Zurfluh wurden für zwei weitere Jahre bestätigt, während Vizepräsident Thomas Dossenbach für ein weiteres Jahr wiedergewählt wurde. Der neugewählt Präsident Peter Vorwerk dankte für das Vertrauen und er versprach, sich voll für den Verein einzusetzen.

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Der anwesende Vorstand: (hinten von links) René Fedier, Markus Gisler (Ehrenpräsident) Peter Vorwerk, Simon Gisler und (vorne von links) Raphael Zurfluh, Lionel Bapst und Andi Gisler.

 

Zum abtretenden Präsidenten Markus Gisler sagte Andi Gisler: «Es war eine kollegiale Zeit mit dir und du hesch äs eifach güät gmacht». Im Jahr 2008 hat Markus Gisler das Heft in die Hand genommen und während den rund zehn Jahren hat er schweizweit ein grosses Beziehungsnetz mit anderen Fischereivereinen aufgezogen. «Er war stets souverän und zielorientiert und es gelang ihm den Mitgliederbestand um 60 Prozent zu steigern und das Jahresprogramm kommt heute ebenfalls «hammermässig» daher», schilderte Andi Gisler die Arbeit des Präsidenten. Danach wurde Markus Gisler mit einer Standing-Ovation zum Ehrenpräsidenten gewählt.

Unter dem Traktandum Verschiedenes beschloss die Versammlung einstimmig eine wissenschaftliche Untersuchung der Egli-Situation im Seelisbergersee in Auftrag zu geben. Peter Hauser, Seelisberg, stellte als fundierter Kenner nach jahrelangen Beobachtungen fest, dass die Egli-Population durch massenhafte Vermehrung der Lauben, eines Laichfressers, der früher hier nie vorkam, unter Umständen in ihrer Existenz bedroht ist.

Zwei Oberländer Fischer zeigten sich besorgt über die Auswirkungen, welche das geplante Laufwasserkraftwerk im Meiental auf die Fischerei haben könnte. Dazu sagte Markus Gisler: «Ich kenne das Projekt und der Vorstand unterstützt dieses, da es der Energiestrategie des Kanton Uri entspricht. Für uns ist wichtig, dass es immer ausreichend Restwassermengen gibt und aus diesem Grund begleiten wir auch das Projekt».

«Der Hitzesommer und der warme Herbst 2018 hat auch in den Fischerkreisen die erwartete schweizweite Entwicklung exemplarisch aufgezeigt», sagte Barbara Bär zu den Fischern. Aufgrund des Wasserreichtums, sowie der kühlen Gewässer traten im Kanton Uri im Vergleich zum Mittelland noch keine fischereilichen Extremsituationen auf. «Die Stärken der Urner Fischerei liegt in der soliden Basis und der guten Zusammenarbeit mit den verschiedenen Beteiligten», brachte es die Regierungsrätin auf den Punkt. So bringt die Fischereiverwaltung die Schutzinteressen auch bei Nutzungsvorhaben wie Hochwasserschutz und Wasserkraft ein. Nach deren Planung sind auch die Abfischungen und die Begleitung der Gewässerbaustellen als Schutzmassnahmen wichtig für die Fische. Am Schluss dankte Barbara Bär dem abtretenden Präsidenten Markus Gisler für die hervorragende Zusammenarbeit und gratulierte ihm zur Wahl zum Ehrenpräsidenten.

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Präsident Markus Gisler (links) wurde von seinem Nachfolger Peter Vorwerk (mitte) und René Fedier verabschiedet.

 

Bei einem feinen «Fischmähli» und viel Fischerlatein liessen die Mitglieder den Abend im Hotel Höfli ausklingen.

 

 

Der Berichterstatter:

 

Paul Gwerder

Fotos: Paul Gwerder